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Entpulvern mit Ultraschall: Ein neues Tool in der Toolbox

Warum Entpulvern mit Ultraschall den Unterschied ausmachen kann und für welche Geometrien Ultraschall die richtige Anregungsform ist.

4. Juli 2025

DIE GRUNDREGELN DER AUTOMATISIERTEN ENTPULVERUNG

Die automatisierte Entpulverung ist noch immer eine recht junge Disziplin der additiven Fertigung und dennoch: Seit Gründung von Solukon und der Vorstellung der weltweit ersten Entpulverungsanlage, der SFM-AT800-S, im Jahr 2015 haben sich einige erfolgreiche Prinzipen am Markt etabliert. Zu den wichtigsten zählen:

1. Entpulvern muss in einer geschützten Atmosphäre stattfinden

Nur mit einer dichten Prozesskammer sind Gesundheitsgefahren durch feinste Stäube und Explosionsgefahren unter Kontrolle. Für reaktive Materialien wird die Prozesskammer mit einem Schutzgas inertisiert.

2. Entpulvern muss reproduzierbar sein

Das bedeutet, für gleiche Bauteile das gleiche Reinigungsergebnis zu erzielen (= Wiederholgenauigkeit). Was sich wie ein No-Brainer anhört, ist in Wirklichkeit ein Grundsatz, der nur mit automatisierter Entpulverung mit Solukon wirklich eingehalten werden kann.

3. Das beste Reinigungsergebnis ergibt sich durch die Kombination aus Rotation und Schwingungsanregung

(Endlose) Rotation um zwei Achsen und gezielte Schwingungsanregung machen das anhaftende Pulver in innenliegenden Kanälen fließfähig. In den Solukon Entpulverungssystemen lässt sich die Anregungsintensität des Rüttlers einstellen. Wie sich die pneumatisch erzeugten Schwingungsanregungen am Bauteil konkret verhalten, ist allerdings sehr individuell und von der Geometrie des Bauteils abhängig. Wichtig ist das Ergebnis: Das Pulver verhält sich wie eine Flüssigkeit und läuft aus innenliegenden Kanälen aus. Pulververklumpungen löst ein Hochfrequenzklopfer, der bei Bedarf zusätzlich eingesetzt werden kann.

Die Kombination aus pneumatischem Rüttler (= Vibrator) und Klopfer zur Schwingungsanregung wäre bis vor einiger Zeit auch auf dieser Liste der Grundsätze für das Entpuvern gestanden. Denn pneumatische Vibratoren sind zuverlässig, günstig und sehr effektiv. Allerdings verbrauchen sie sehr viel Druckluft und sind schlecht regelbar, was bei filigranen Teilen zu Problemen führen kann, weil sie unter bestimmten Bedingungen aufschwingen.

SFM-AT350-E mit Ultraschallanregung

SFM-AT350-E mit Ultraschallanregung

Mit der Vorstellung der E-Version des Entpulverungssystems SFM-AT350 hat Solukon deshalb die Toolbox der Anregungen erweitert und ein System mit Ultraschallanregung auf den Markt gebracht. Die SFM-AT350-E entpulvert Bauteile bis 400 x 400 x 400 mm und 100 kg voll automatisiert mit programmierbarer 2-Achs-Rotation und Frequenzanregung im Ultraschallbereich.

Was kann die Ultraschallanregung und was sind die zentralen Vorteile?

In der SFM-AT350-E wird das Bauteil in Ultraschallfrequenz piezoelektrisch angeregt. Dabei setzt die Anregung unmittelbar am Drehteller des automatisierten Entpulverungssytems an, sodass das Bauteil mühelos und präzise in eine optimale Schwingungslage versetzt werden kann. Das Besondere dabei: Anstatt eine feste Frequenz zu verwenden, wird die Frequenz kontinuierlich und schnell in einem bestimmten Bereich abgefahren, in dem besonders effektiv gereinigt werden kann. Durch dieses „Sweepen“ wird eine besonders zuverlässige Reinigung durch die Nutzung definierter Frequenzen im Ultraschallbereich gewährleistet.

Die ultrahohen Frequenzen der elektrischen Anregung liegen dabei deutlich über der schädlichen Eigenfrequenz des Bauteils. Das verhindert ein Aufschwingen der Bauteile und damit Beschädigungen am Bauteil. Automatisiertes Entpulvern mit Ultraschall ist also eine besonders schonende Reinigungsform.

Zudem ist die Ultraschallanregung geräuschlos. Damit kann die SFM-AT350-E auch außerhalb lauter und hochausgelasteter Fertigungsumgebungen laufen.

Wann ist Entpulvern mit Ultraschall die richtige Anregungsform?

Wie bei vielen Fragen der Entpulverung hängt die Entscheidung, ob die pneumatische oder die Ultraschall-Anregung die richtige ist, vom Anwendungsfall und der Geometrie des Bauteils ab. Gute Reinigungsergebnisse erzielen beide Varianten. Gerade bei Bauteilen mit sehr filigranen Strukturen oder auch filigranen Stützstrukturen ist Entpulvern mit Ultraschall i.d.R. die richtige Wahl, weil das o.g. Aufschwingen hier nicht auftritt und somit Bauteilbeschädigungen durch die Frequenz ausgeschlossen sind. Auch sehr kleine Strukturen im Bauteil (ca. < 0,5 mm im Durchmesser) reagieren sehr gut auf die ultrahochfrequente Anregung.

Zudem kann Pulver in engen und langen Kanälen bei falscher Anregung verstopfen. Die Ultraschallanregung kann solche Kanäle zuverlässig reinigen und evtl. auftretende Verstopfungen wieder lösen. Der folgende Vergleichsversuch eines Solukon-Kunden verdeutlicht die Vorteile der Ultraschall-Technologie bei engen und langen Kanälen:

Welche konkreten Anwedungsfälle gibt es?

Swissm4m: Entpulvern von medizinischen Bauteilen

Die SFM-AT350-E hat sich vor allem für die Medizintechnik als ideales System herauskristallisiert. Typische Anwendungen sind hier Hüftpfannen, welche eine gitternetzartige Struktur an der Oberfläche aufweisen. Solche Hüftpfannen waren gemeinsam mit Wirbelsäuleneinsätzen und Dentalwerkzeugen Teil eines Baujobs des schweizerischen Swiss m4m Center, einem Technologietransferzentrum für die Medizin- und Dentalindustrie.

Ultraschallreinigung von Medizinbauteilen

 

Medizinbauteile in der SFM-AT350-E

In nur 7,5 Minuten konnten die medizinischen Bauteile aus Edelstahl in der SFM-AT350-E mit Ultraschallanregung gereinigt werden.

The Exploration Company: Entpulvern einer Brennkammer eines Raketentriebwerks

In der Luft- und Raumfahrt, in der besonders hohe Anforderungen an die industrielle Entpulverung gestellt werden, konnte sich die Ultraschalltechnologie der SFM-AT350-E ebenfalls schon beweisen. Das international agierende Raumfahrtunternehmen „The Exploration Company“ vertraut für das Entpulvern von Raketenteilen auf die Ultraschallanregung mit der SFM-AT350-E von Solukon.

Diese ca. 15 kg schwere Brennkammer aus Inconel (IN718) ist in etwa 370 mm hoch und verfügt über ein hochkomplexes Inneres: Die verworrenen Kanäle sind bis zu 400 mm lang, der kleinste Durchmesser dieser Kanäle ist 1,5 mm.

Raketenbrennkammer der Exploration Company

Mit der SFM-AT350-E konnte das Team um Senior Additive Manufacturing Engineer Maxi Strixner das Bauteil komfortabel, schonend und geräuschlos reinigen. Für die gezielte Reinigung der Raketenbrennkammer ließ das Team ein eigens für das Bauteil geschriebenes Reinigungsprogramm ablaufen. Nach 30 Minuten war das Bauteil erfolgreich gereinigt.

Entpulvern eines Raketentriebwerks mit Ultraschall

Für die Exploration Company sind vor allem die geräuschlose Reinigung und die zuverlässige Reinigungsqualität ausschlaggebend, warum sie sich für die SFM-AT350-E von Solukon entschieden haben:
„Das Ultraschall-Entpulversystem von Solukon hat unsere kleine Fertigungsumgebung echt nach vorn gebracht. Weil die Anlage so leise ist, können wir sie direkt neben unserem Arbeitsplatz laufen lassen, ohne dass es stört – das ist ein riesiger Vorteil. Wenn man ein Programm nutzt, spart man sich viel manuelle Arbeit, und die Ergebnisse sind immer sauber und zuverlässig. Unterm Strich spart das richtig Zeit und Geld – die Investition hat sich definitiv gelohnt“, sagt Boris Schaff, Additive Manufacturing Engineer bei The Exploration Company.

Ultraschalltechnologie als neues Tool in der Toolbox der Entpulverung

Wie die Beispiele zeigen, hat sich die Ultraschalltechnologie der SFM-AT350-E am Markt bereits bewährt. Und dennoch: die E-Version ersetzt die Standard-Entpulverungstechnologie der SFM-AT350 mit pneumatischer Anregung keinesfalls. Ultraschallanregung ist eher ein zusätzliches Tool in der Toolbox der automatisierten Entpulverung.

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Case Study: Automatisiertes Entpulvern einer Brennkammer

Wie das Unternehmen Sòphia High Tech mit automatisiertem Entpulvern die Effizienz in der AM-Produktion steigert.

26. März 2025

Automatisierten Entpulvern ist für Luft- und Raumfahrtkomponenten unerlässlich, damit die Bauteile später sicher und effizienz eingesetzt werden können. Am Beispiel der einteiligen Brennkammer aus Inconel 718 von Sòphia High Tech zeigen wir, wie Solukon mithilfe der SPR®-Technologie Pulverrückstände effizient entfernt und so die AM-Produktion streamlined.

Einleitung


Je komplexer Geometrien sind, desto größer ist der Bedarf für automatisiertes Entpulvern – dieser Grundsatz gilt vor allem für die Luft- und Raumfahrt. Denn hier kommen komplexe Bauteile mit verworrenen Kanälen besonders häufig zum Einsatz, was ein gründliches Entpulvern unerlässlich macht. Darüber hinaus sind in dieser Branche die Anforderungen an Prozesstransparenz, Zertifizierung und Arbeitssicherheit hoch, ein weiterer Grund, warum automatisiertes Entpulvern eine große Rolle spielt.

Ein anschauliches Beispiel ist eine Brennkammer des italienischen Space-Unternehmens Sòphia High Tech aus Inconel 718, welche an einem Stück mit dem SLM (Selective Laser Melting)-Verfahren hergestellt wurde. Diese Schubkammerbaugruppe ist besonders leicht und wird regenerativ gekühlt und wird später in Flüssigkeitsraketentriebwerken eingesetzt. In diesen Triebwerken erzeugen sie Schub, indem sich die verbrannten Treibstoffe innerhalb der Brennhammer ausdehnen. Solche Schubkammerbaugruppen werden standardbmäßig gefertigt, indem Injektor, die Hauptbrennkammer und die Düse separat produziert und anschließend durch Schraubverbindungen oder Schweißnähte an den Übergangsstellen verbunden werden. Die Ingenieure von Sophia optimieren diesen Prozess, indem sie komplexe Verbindungsstellen eliminieren und eine einteilige Schubkammer mithilfe fortschrittlicher additiver Fertigungstechnologien herstellen.

Bevor die Brennkammer in einer CNC-Maschine nachbearbeitet wird, muss das Pulver rückstandlos entfernt werden. Die SPR-Technologie von Solukon trägt maßgeblich zu einem effizienten und sicheren Produktionsprozess bei.

Daten und Fakten zur Anwendung und dem Entpulverungsprozess

Bauteilmaße (B x T x H)Ø 300 x 270 mm
DruckerTRUMPF TruPrint 3000
MaterialInconel 718
ApplikationBrennkammer (Raumfahrt)
Aufbau der Gemoetrie und der OberflächeComplex internal channels with rectangular sections (1 mm height, 3-5 mm length, total channel length of 500 mm
Komplece innenliegende Kanäle mit rechteckigem Querschnitt (1 mm Höhe, 3-5- mm Länge, Gesamtlänge 500 mm)
Dauer der Entpulverungsvorgangs40 Minuten je Zyklus (2 SPR-Pathfinder Zyklen mit je 216 Prozesschritten)
EntpulverungssystemSFM-AT350 mit Hochfrequenzklopfer
ModusIntel Mode

Der Entpulverungsprozess von Raumfahrtteilen bei Sophia High Tech

Nach dem Druckverfahren im SLM-Prozess entpulvert das Solukon-System das Bauteil effizient unter inerter Atmosphäre. Die Prozesskammer füllt sich schnell mit Schutzgas, sodass der Reinigungsprozess kurz nach dem Beladen des Bauteils starten kann. Dank des intelligenten Modus mit SPR-Pathfinder reinigt die Solukon-Anlage höchst effizient. Hierfür wird lediglich die CAD-Datei des Bauteils benötigt, damit Pathfinder das ideale Bewegungsmuster vorberechnen kann. Manueller Programmieraufwand entfällt komplett. Gezielte Vibration sorgt dafür, dass das Pulver aus den komplexen Kanälen ausfließt. Pulververklumpungen in einzelnen Kanälen löst der Hochfrequenzklopfer. Nach nur 40 Minuten ist der Reinigungsvorgang abgeschlossen.

Sicherheit und Effizienz

Der automatisierte Entpuderungsprozess erhöht die Sicherheit für die Bediener erheblich, da alle Vorgänge in einer abgedichteten Prozesskammer unter inerten Bedingungen durchgeführt werden können, wodurch die Exposition gegenüber Metallpulvern minimiert wird. Eine gründliche Reinigung des Systems ist anschließend notwendig, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden, insbesondere beim Recycling von zurückgewonnenen Pulvern.

Warum ist Solukon der richtige Partner für automatisiertes Entpulvern?

Bei Sophia Hich Tech konnte der Einsatz einer Solukon-Anlage den Arbeits- und Gesundheitsschutz auf ein neues Level heben. Denn durch die Automatisierung der Pulverentfernung wird der menschliche Kontakt zu Pulver signifikant reduziert. Die Anwender des Unternehmens schätzen die Effizienz und Zuverlässigkeit der SFM-AT350, die den Reinigungsprozess erheblich vereinfacht und im Vergleich zu manuellen Methoden ein gleichmäßigeres Ergebnis liefert.

„Das automatisierte System hat unseren Arbeitsablauf drastisch verbessert. Es ist effizient, sicher und die Ergebnisse sind immer gleich, was wir manuell nicht erreichen konnten. Mit SPR-Pathfinder® müssen wir die Maschine nicht einmal mehr programmieren. Es ist ein reibungsloser Arbeitsablauf mit einer zuverlässigen Reinigungsqualität“, sagt Dr. Giovanni Caferra, einer der führenden Bediener bei Sophia High Tech.

Die SFM-AT350 ist wartungsarm und von sehr hoher Qualität, weshalb das Team von Sophia High Tech die Solukon-Technologie anderen Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie uneingeschränkt empfehlen kann.

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Solukon erweitert das Entpulverungssystem SFM-AT350

Ab sofort kann die SFM-AT350/-E mit angepasster Armkonstruktion bis zu 100 kg schwere Bauteile sowie Platten der Flaggschiff-Drucker EOS M 400 und Nikon SLM® 500 aufnehmen.

23. Mai 2024

Ab sofort kann die SFM-AT350/-E mit angepasster Armkonstruktion bis zu 100 kg schwere Bauteile sowie Platten der Flaggschiff-Drucker EOS M 400 und Nikon SLM® 500 aufnehmen. Auf der Rapid + TCT in Los Angeles ist die erweiterte Entpulverungsanlage erstmals live zu sehen.


Abgesehen von Bauteilen für den medizinischen Bereich, die eher klein und gedrungen sind und häufig Schwammstrukturen aufweisen, lässt sich im Bauteil-Segment der Mittelgröße feststellen: Das Gesamtgewicht von LPBF-Bauteilen ist gestiegen. Dies liegt u.a. daran, dass die Bauteile zumeist auf massiven Bauplatten und z.T. mit einer Vielzahl an komplexen Stützstrukturen gefertigt werden. Als unmittelbar auf den Druck folgender Prozess muss die Entpulverung mitwachsen. Deshalb erweitert Solukon sein marktführendes Entpulverungssystem SFM-AT350.


Künftig kann die SFM-AT350 Bauteile mit einem Gesamtgewicht von bis zu 100 kg mit den Maßen 400 x 400 x 400 oder 500 x 280 x 400 mm aufnehmen. Bisher war die SFM-AT350 nur für Bauteile bis 60 Kilogramm ausgelegt sowie mit maximal 350 mm auf der x-Achse großen Bauteile kompatibel. Die Auflastung erfolgt ausschließlich durch eine angepasste Armkonstruktion, d.h. das Kammervolumen und der damit zusammenhängende Inertgasverbrauch bleiben gleich. Mit der Erweiterung erhöht Solukon außerdem die Kompatibilität seines Systems. „Viele unserer Kunden und Interessenten drucken ihre mittelgroßen Bauteile auf einer M 400 von EOS oder einer Nikon SLM® 500. Die erweiterte SFM-AT350 ist jetzt auch mit diesen beiden Druckern kompatibel und deckt damit zwei weitere wichtige additive Fertigungssysteme in dieser Größe ab“, sagt Andreas Hartmann, CEO/CTO von Solukon. Kunden mit größeren, hochkomplexen Bauteilen, wie im Aerospace oder Medizinbereich bietet die neue Ausführung der SFM-AT350 ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Bauteile oben genannter Abmessungen mit mehr als 100 Kilogramm Gewicht ist weiterhin das nächstgrößere Entpulverungssystem SFM-AT800-S das geeignete Peripheriegerät.

SFM-AT350: Das meistverkaufte Entpulverungssystem für die Mittelklasse

Seit seiner Vorstellung im Oktober 2021 hat sich die SFM-AT350 von Solukon als das System für mittelgroße Bauteile weltweit am Markt etabliert und ist aktuell in 17 Ländern im Einsatz.


Ein kompakter Aufbau in Kombination mit großer Bewegungsfreiheit sowie einzigartige digitale Features zeichnen das System aus. Mit der SPR-Pathfinder® Software kann der ideale Bewegungsablauf automatisch anhand der CAD-Datei des Bauteils vorausberechnet werden, sodass kein Programmieraufwand für die SFM-AT350 anfällt. Für maximale Transparenz sorgt das optionale Digital-Factory-Tool (DFT), ein Sensor- und Schnittstellenkit, das alle wichtigen Daten zum Entpulverungsvorgang trackt und in einem Protokoll zusammenfasst.


„Diese intelligenten Features sind inzwischen auch im mittelgroßen Bauteilsegment ein Muss, weil auch hier die Bauteile samt Supportstrukturen immer komplexer werden. Wir sind froh, dass wir mit dem DFT und der SPR-Pathfinder® Software so früh zwei ausgereifte digitale Tools auf den Markt gebracht haben und wieder unsere Innovationskraft beweisen konnten. Ziel der neuesten Erweiterung ist es, Anwendern mit größeren Bauteilen bis 100kg eine kostenoptimierte Lösung ohne Einschränkungen in der Funktionalität zu bieten. Kein anderes System bietet in diesem Segment so viele Ausstattungsmöglichkeiten und Funktionalität und schließt bei dem wachsendem Preisdruck im Dienstleistungsbereich eine wichtige Lücke“, sagt Andreas Hartmann, CEO/CTO von Solukon.

Zwei Anregungsoptionen am Markt

Seit Oktober 2023 ist die SFM-AT350 zudem in zwei Anregungsvarianten erhältlich.
Die SFM-AT350 verfügt über eine pneumatische Schwingungsanregung, welche optional mit einem Klopfer erweitert werden kann. Alternativ ist die SFM-AT350-E mit piezoelektrischer Anregungsform verfügbar, die das Bauteil besonders schonend durch sehr hohe und selbstregelnde Vibration im Ultraschallbereich reinigt.

Upgrade ab sofort verfügbar und auf der Rapid + TCT 2024 zu sehen

Die Erweiterung sowie das erhöhte zulässige Gesamtgewicht des Bauteils gilt ab sofort für beide Varianten der SFM-AT350. Auf der Rapid 2024 in Los Angeles ist die erweiterte SFM-AT350-E live am Solukon Stand 2161 zu sehen. Zum ersten Mal wird Solukon die Variante mit Ultraschallanregung dem US-amerikanischen Markt präsentieren. Das Solukon-Team freut sich auf Ihren Besuch.

Weitere Highlights am Solukon-Stand 2161

Da die diesjährige Rapid + TCT in Los Angeles und damit im Gebiet der Top-Raumfahrtunternehmen stattfindet, stellt Solukon auch das Entpulverungssystem für besonders große Raketenteile aus, die SFM-AT1000-S mit flexibler Front-Dach-Beladung. Für die einzigartige SPR-Pathfinder® Software wird es zudem eine Rabattaktion für Bestands- und Neukunden geben. Weitere Informationen folgen in Kürze.

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Digital Factory Tool: Solukon stellt neues Kit zur Qualitätsvalidierung und Automationsintegration vor

Das Solukon Digital Factory Tool ermöglicht die mühelose Integration des automatisierten Entpulverns in den digitalen AM-Prozess.

22. März 2021

Seit dem Launch des weltweit ersten vollautomatischen Entpulverungssystems, der SFM-AT800 im Jahr 2015, gilt Solukon als Pionier und Marktexperte im Bereich industrieller Entpulverung und Pulverrückgewinnung.


Wer Vorreiter auf dem Gebiet der Entpulverung ist, muss auch die anderen Prozessschritte der additiven Fertigung im Blick haben. Mit der Einführung des Digital Factory Tools ermöglicht Solukon jetzt die ganzheitliche Integration von Solukon-Systemen in die Prozesskette – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollständigen Automation der Additiven Fertigung.

Das Solukon Digital Factory Tool ermöglicht die mühelose Integration des automatisierten Entpulverns in den übergreifenden digitalen AM-Prozess.

Übersicht über das Solukon Digital Factory Tool

Dazu zählen:

  • die Produktionssteuerung an sich,
  • die Wartungsplanung,
  • die Automationsintegration sowie
  • die Prozessvalidierung/Qualitätssicherung.

Produktionssteuerung im Maschinenpark

Solukon stattet seine SFM-AT800-Systeme seit 2017 mit einer OPC-UA Schnittstelle aus, um diese zentral fernsteuern und überwachen zu können.

Im Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Dresden ist eine Solukon SFM-AT800 mit OPC-UA-Schnittstelle als Teil einer modularen Roboterzelle im Einsatz. Die vollautomatisierte Zelle bildet eine typische nachgelagerte Prozesskette ab: Neben der Solukon Entpulverungsstation beinhaltet die Roboterzelle auch ein System zur optischen Geometrieerfassung des Bauteils sowie eine Zerspanungsstation. OPC-UA sichert die Kommunikation mit und zwischen den einzelnen Stationen.

Das Solukon-System in der modularen Roboterzelle bei Fraunhofer IWU. Bildquelle: Studio36 Berlin

Der vermehrte Einsatz von 3D-Druck in verschiedenen Branchen wie der Luft- und Raumfahrt lässt zunehmend Fabrikanlagen entstehen, die aus einer Vielzahl von 3D-Druckern und Peripheriegeräten bestehen.

Alle Systeme werden hier in einem Leitstand als zentralen Verwaltungspunkt zusammengeführt. Von dort kann der Produktionsmanager die Maschinen einsehen, steuern und organisieren. So können theoretisch alle vor- und nachgelagerten Vorgänge wie Rüst-, Auspack-, Entpulverungs-, Förder- und Siebtätigkeiten unabhängig vom und parallel zum 3D-Druckprozess verkettet und in Echtzeit überwacht werden.


Um alle Maschinen in der Produktionsplanung effizient zu verwalten, spielen Planbelegung und Produktionskoordination eine wichtige Rolle. Die Maschinendatenerfassung (MDE) liefert Betriebs- und Ausfallzeiten und damit wichtige Informationen zur Gesamtanlagen-Effektivität (=OEE) und zur weiteren Produktionsplanung.Dazu setzen die Planer meist Maschinenpark-Apps ein, wo die Zustände auf Dashboards individuell zusammengefasst werden können. Mithilfe eines Planungsprogramms können Anwender anschließend Auswertungen vornehmen.

Die von Solukon verwendete standardisierte OPC-UA-Schnittstelle bietet die Möglichkeit, auf relevante Maschinendaten zuzugreifen und die Anlage fernzusteuern. Mit dem Solukon Digital Factory Tool lassen sich alle Informationen in das Dashboard einer Maschinenpark-App integrieren.Produktionsdaten und Parameter zu den Reinigungsprogrammen, wie zum Beispiel Laufzeiten und Chargennummern, können über das Netzwerk einfach zugeteilt werden. Die Reinigungsprogramme selbst können gestartet, überwacht und nach Wunsch verändert werden. Der Maschinenstatus sowie der Prozessfortschritt werden in Echtzeit übermittelt.

Wartungsplanung im Digital Factory Tool

Die neue Anlagen-Sensorik von Solukon überwacht alle Lebenszeit-relevanten Maschinenkomponenten und Prozesse.

So kann der Anwender Veränderungen wie z.B. Schutzgas-, Druckluft- und Stromverbrauch sofort erkennen und Rückschlüsse auf den Zustand der einzelnen Maschinenkomponenten ziehen. Ebenso informiert das System den Bediener rechtzeitig, wenn bestimmte Wartungsarbeiten erforderlich werden bzw. wann er bestimmte Verschleißteile beschaffen sollte. Auf Wunsch richtet Solukon eine Schnittstelle zur Fernwartung und -diagnose der Maschinen ein.

Automationsintegration

Leuchtturmprojekte wie HyProCell und NextGenAM zeigen, wie die AM-Produktion zukünftig automatisiert ablaufen kann. Dabei spielt die Integration nachgelagerter Prozesse eine zunehmend wichtige Rolle.
Seine Kompetenz für Automationsintegration konnte Solukon bereits beim Leuchtturmprojekt HyProCell unter Beweis stellen. Dort kommuniziert die Solukon SFM-AT800 mit einer übergeordneten Leitzentrale und ein Roboter belädt sie automatisch. Die SFM-AT800 wurde hierfür mit einer speziellen Beladetür sowie einem automatisierten Spannsystem ausgerüstet.

„Das Solukon-System ist die erste Anlage nach dem Bauprozess und somit unverzichtbar für nachgelagerte Prozessschritte. Die Performance der Maschine im HyProCell-Projekt zeigt: Solukon-Systeme sind für weitere Automationsprojekte im höchsten Maße prädestiniert“, beschreibt Dr. Juan Carlos Pereira Falcon, Senior Researcher bei Lortek und Koordinator des HyProCell-Projekts, die Leistung der SFM-AT800 und ihr Potential für weitere Automationsprojekte.

Prozessvalidierung und Qualitätssicherung

Eine große Herausforderung für Produzenten kritischer Funktionsteile, wie Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt oder Turbinentechnik, ist die Zertifizierung des Produktionsprozesses.
Jeder Produktionsschritt muss eindeutig reproduzierbar sein.Je mehr Informationen über den Prozessablauf digital erfasst und protokolliert werden, desto leichter fällt die Zertifizierung.

Solukon bietet mit dem Digital Factory Tool ein erweitertes Sensorpaket. Es ermöglicht, alle prozessrelevanten Daten aufzuzeichnen und zur späteren Auswertung in einem Protokoll zusammenzufassen. Relevante Daten sind zum Beispiel Restsauerstoff, Luftfeuchtigkeit, Kammerdruck, Temperatur und Anregungsfrequenzen am Bauteil. Die Sensoren sind durchdacht angeordnet. Mit einer intelligenten Auswertung der Messwerte kann der Prozess leicht validiert und optimiert werden.

Zu allen Daten können kritische Grenzwert eingegeben werden, sodass Abweichungen direkt angezeigt und bewertet werden können.Aber auch alle Randinformationen zum gewählten Reinigungsprogramm werden automatisch erfasst.

In einer variablen Eingabemaske kann der Anwender alle für ihn relevanten Daten zum Baujob zusammenstellen. Dazu zählen z.B. Typ, Charge oder verwendetes Baumaterial, sodass am Ende ein Protokoll im PDF, CSV oder XML-Format ausgegeben oder zentral hinterlegt werden kann.

Durch durchgängige Dokumentation und Echtzeitüberwachung hebt das Digital Factory Tool die Qualitätssicherung somit auf ein nie dagewesenes Niveau.

„Das neue Digital Factory Tool der Solukon-Anlagen ist ein richtungsweisender Schritt für die Automatisierung des Postprocessing und die Eingliederung in eine ganzheitliche AM-Prozesskette. Gerade die Prozessvalidierung mit umfassendem Protokoll ermöglicht den Kunden zukünftig eine schnellere, genauere und einfachere Zertifizierung dieses Prozessabschnitts – auch in sensiblen Produktionsbereichen wie Aerospace und Medical“, sagt Alexander Bauer, Application Manager bei Solukon.

Solukon wird das Digital Factory Tool mit der neuen Generation der SFM-AT800 und der SFM-AT1000-S als Option anbieten. Aber auch bestehende SFM-AT800-S können optional mit dem Sensorpaket nachgerüstet werden. Derzeit arbeitet Solukon bereits mit zwei großen Herstellern an der Prozessintegration. Ergebnisse hierzu folgen in Kürze.