Was ist Entpulvern / Depowdering?

Was ist Entpulvern / Depowdering?

Entpulvern oder engl. Depowdering ist ein Prozess, bei dem lose oder ungebundene Pulverreste von der Oberfläche und aus den Hohlräumen von 3D-gedruckten Teilen entfernt werden. Entpulvern ist vor allem beim Laserschmelzverfahren (LPBF) von entscheidender Bedeutung, damit das Bauteil später seine Funktion voll erfüllen kann. Dabei kann das Entfernen des Pulvers manuell (z.B. abklopfen, ausbürsten) oder automatisiert in spezielle Anlagen stattfinden.

Warum sollte man das Pulver nicht manuell entfernen?

Bei der manuellen Entpulverung kommt der Bediener unweigerlich mit Metallpulver in Kontakt. Dieses gesundheitsschädliche Pulver kann durch Einatmen oder über die Haut in den Körper gelangen. Besonders bei reaktiven Materialien besteht zudem Explosionsgefahr, wenn sich Pulverwolken bilden.
Neben diesen Sicherheitsrisiken ist die manuelle Entpulverung auch zeitintensiv und kostenaufwendig. Zudem sind die Reinigungsergebnisse nicht reproduzierbar, d.h. man erhält bei zwei Reinigungen desselben Bauteils nicht zwingend das gleiche Ergebnis. Das schränkt die Prozesssicherheit weiter ein.

Welche Vorteile hat automatisiertes Entpulvern?

Automatisiertes Depowdering hat folgende Vorteile:

• Schutz vor gesundheitsgefährdenden Stäuben
  Der Reinigungsvorgang läuft in einer dichten Prozesskammer ab. So kann kein feines Pulver (= Feinstaub) aus der Kammer austreten. Anwender kommen nicht mehr in direkten Kontakt mit dem Pulver.
• Explosionsschutz
  Für das Reinigen reaktiver Materialien (z.B. Titan) kann die Prozesskammer mit einem Schutzgas geflutet werden (= inertisiert werden), was für einen zuverlässigen Explosionsschutz sorgt.
• Zeitersparnis
  Mit automatisiertem Entpulvern können Bauteile schneller gereinigt werden als mit manuellen Verfahren. Sehr komplexe Bauteile sind innerhalb weniger Stunden pulverfrei.
• Wiederholbare Reinigungsergebnisse
  Mit automatisiertem Entpulvern erzielen Sie für gleiche Bauteile zuverlässig das gleiche Reinigungsergebnis. Dank bauteilspezifischer Reinigungsprogramme ist der Prozess a) optimal auf die Geometrie des Bauteils abgestimmt und kann b) für beliebig viele baugleiche Anwendungen durchgeführt werden.
• Kein Programmieraufwand
  Für Solukon Entpulverungsanlagen gilt: Es ist nicht nötig, Reinigungsprogramme selbst zu programmieren. Das übernimmt die einzigartige Software
  SPR-Pahtfinder®: Anhand der CAD-Datei berechnet sie den idealen Bewegungsablauf im Solukon Entpulverungssystem. Das Beste: Bereits in der Designphase des Bauteils lässt sich so prüfen, ob die Geometrie des Bauteils überhaupt voll reinigbar ist. Das spart Fehldrucke und verhindert Störungen in der Prozesskette.

Was sind die Vorteile von Solukon Depowdering-Systemen?

• Entpulverungssoftware SPR-Pathfinder®
  Die Software von Solukon ist die weltweit einzige, mit der sich die Entpulverung anhand der CAD-Datei des Bauteils im Voraus simulieren und berechnen lässt. Anwender können mit SPR-Pathfinder® bereits in der Designphase testen, ob sich die Geometrie ihres Bauteils vollständig reinigen lässt und ggf. gleich Änderungen an der Geometrie des Baujobs vornehmen.
• Prozessüberwachung und Automationsintgration
  Mit dem Digital-Factory-Tool (DFT), einem Sensor- und Schnittstellenkit lassen sich alle relevanten Daten zum Entpulverungsprozess tracken und via OPC UA in die digitalen Dashboards der Drucker einspeisen.
• Variable Anregungsformen
  Solukon-Systeme sind mit verschiedenen Anregern für unterschiedliche Anwendungsfälle und Materialien verfügbar. Ob pneumatische Schwingungsanregung, Ultraschall (für besonders filigrane Strukturen) oder ein Hochfrequenzklopfer – für jedes Material und jede Geometrie gibt es die passende Anregungsform.
• Kompatibel mit allen LPBF-Druckern
  Die Solukon-Anlagen sind durch individuelle Drehtelleraufnahme mit allen gängigen additiven Fertigungssystemen kompatibel.
• Wartungsarmes Premiumprodukt
  Die Solukon-Anlagen sind auf Langlebigkeit ausgelegt. Der Wartungsaufwand ist minimal und umfasst im Wesentlichen die Reinigung der Maschine selbst und den Austausch von Filtern.