IHK-Innovationsbeirat zu Gast bei Solukon

In den letzten Jahren hat sich Bayerisch-Schwaben als überregionaler Hotspot für 3D-Druck entwickelt. Der Innovationsbeirat beleuchtete in seiner Frühjahrssitzung die Potenziale von industrieller Entpulverung, Automatisierung sowie die Trends in der additiven Fertigung.


Die 16. Innovationsbeiratssitzung unter der Leitung der Vorsitzenden Christian Herfert, Grenzebach Maschinenbau GmbH, und Prof. Johannes Schilp, Fraunhofer IGCV, widmete sich dem Thema „Additive Fertigung in Schwaben“. Den inhaltlichen Rahmen bildeten Vorträge von Solukon, Fraunhofer IGCV und Grenzebach. Welche Rolle die automatische Entpulverung in der additiven Fertigung spielt, beleuchtete Andreas Hartmann, CEO der Solukon Maschinenbau GmbH aus Augsburg.

Solukon entwickelt und fertigt automatisierte Anlagen, um Pulverrückstande aus 3D-gedruckten Bauteilen zu entfernen. Dies geschieht in geschützter Atmosphäre und eliminiert so mögliche Gesundheitsgefahren durch Feinstaub sowie Explosionsrisiken des zum Teil reaktiven Metallpulvers. Durch die Automatisierung der Pulverentfernung wird außerdem ein planbares, wiederholbares Reinigen ermöglicht, ohne dass Anwender manuell eingreifen müssen. Somit ist nicht nur der Druckprozess skalierbar, sondern auch die Nachbearbeitung, das sogenannte „Postprocessing“. Nur dann, wenn sowohl der Druck an sich als auch das Entpulvern verlässlich gleiche Ergebnisse liefern, kann laut Hartmann von echter Serienfertigung die Rede sein.

Solukon hat sich fest etabliert

Wie es Solukon geschafft hat, in nur wenigen Jahren eine eigene Technologiesparte im 3D-Druck als Marktführer in der Industrie zu etablieren, war bei der Führung durch die Montagehalle und den Showroom von Solukon zu erfahren. Solukon Maschinenbau wurde 2015 von Andreas Hartmann und Dominik Schmid gegründet und ist heute ein international tätiges Unternehmen.


In seinem Vortrag, der sich an die Führung anschloss, referierte Prof. Dr. Christian Seidel, Fraunhofer IGCV, über aktuelle Trends im 3D-Druck für Metall und Polymere. Besondere Beachtung fand das Projekt „Made-3D“, in dem die Machbarkeit und Potenziale des Multi-Material-Drucks untersucht werden. Seidel stellte auch anhand einiger Demo-Bauteile vor, welche Vorteile Bauteile aus kombinierten Werkstoffen haben können und wie sich diese in industrielle Anwendungen der Automobilindustrie sowie Luft- und Raumfahrt übertragen lassen.


Professor Schilp und Oliver Elbert, Head of Additive Manufacturing bei der Grenzebach Maschinenbau GmbH, widmeten sich in ihrem Vortrag den Potenzialen der Automatisierung in der additiven Fertigung. Am Beispiel des interdisziplinären „Polyline“-Projekt zeigten die Referenten, wie Handlingund Bin-Picking-Roboter, Exchangeund Transportlösungen sowie fahrerlose Transportfahrzeuge die Herstellung von Kunststoffbauteilen für die Automobilindustrie automatisieren und beschleunigen.


Abgerundet wurde die Sitzung durch eine angeregte Diskussion. Dabei standen insbesondere die Energieeffizienz der additiven Fertigung sowie die Frage im Raum, wie „grün“ der 3D-Druck sein kann. Die Teilnehmer waren sich einig: wenn es gelingt, überschüssiges Metallpulver aus dem Druckprozess, auch in anspruchsvollen Produktionslinien wieder zu verwenden, wäre das ein großer Schritt in Richtung einer nachhaltigen Fertigung.

Der IHK-Innovationsbeirat

Der IHK-Innovationsbeirat arbeitet an strategisch wichtigen Themen für die wirtschaftliche Zukunft des Standortes. Die Mitglieder stammen aus Unternehmen, Wissenschaft und Institutionen. Die Schwerpunktthemen der Sitzungen entwickelt der Beirat jeweils aktuell für die folgende Sitzung.

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Marina Haugg
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