Entpulvern additiv gefertigter Werkzeugteile: Die Paul Horn GmbH setzt auf Solukon
In der Werkzeugproduktion des Technologieführers Horn kommen neben konventionellen Herstellungsmethoden auch additive Verfahren zum Einsatz. Mit einer Solukon SFM-AT350 optimiert der Präzisionswerkzeughersteller Horn nun das Postprocessing seiner im Pulverbett-Verfahren produzierten Bauteile.
Der 1969 gegründete Hartmetall-Werkzeughersteller Horn aus Tübingen ist technologieführend als Hersteller von Präzisionswerkzeugen für anspruchsvolle Zerspanaufgaben. Neben 25.000 Standardwerkzeugen lieferte das familiengeführte Unternehmen bis jetzt über 150.000 Sonderlösungen an seine Kunden aus. Für ein derart großes Volumen an Herstellungsaufträgen müssen nicht nur der Herstellungsprozess an sich, sondern auch die nachgelagerten Prozessschritte bestmöglich skaliert werden. Mit der Solukon SFM-AT350 automatisiert Horn das Entpulvern strahlgeschmolzener Metallteile und steigert so die Effizienz in der Bauteilreinigung erheblich.
Die SFM-AT350: Verlässliche Reinigung mittelgroßer Bauteile
Basierend auf der Solukon Smart Powder Recuperation Technologie SPR® reinigt die SFM-AT350 komplexe Metallbauteile bis 60 kg durch 2-Achs-Rotation und Schwingungsanregung in geschützter Atmosphäre. Der Drehteller der SFM‑AT350 ist endlos rotierbar, während die horizontale Achse um bis zu 250 Grad schwingt. Pulverrückstände werden so voll automatisiert aus komplexen innenliegenden Kanälen der Bauteile entfernt.
Entpulvern von Werkzeugteilen bei Horn
Die SFM-AT350 ist bei Horn mehrmals pro Woche im Einsatz. Aktuell werden Bauteile aus Werkzeug- und Edelstahl sowie aus den reaktiven Materialien Aluminium und Titan in der Solukon entpulvert. Für die reaktiven Materialien wird die SFM-AT350 mit Schutzgas inertisiert. Je nach Bauteilgröße sind bis zu mehrere Dutzend Bauteile auf einer Bauplatte angeordnet, die dann gleichzeitig in einem Reinigungsvorgang in der SFM-AT350 von Pulver befreit werden. Das macht den Reinigungsprozess deutlich effizienter und schneller. Bauteile mit innenliegenden Kühlkanälen, Gitterstrukturen oder Pulveranhaftungen in den Stützstrukturen stellen bei Horn laut Fertigungsleiter Additive Fertigung Dr.-Ing. Konrad Bartkowiak die größte Herausforderung beim Entpulvern dar.
Mit der SFM-AT350 reinigt das Tübinger Unternehmen diese komplexen Bauteile automatisiert und hat dabei volle Transparenz über den Reinigungsvorgang. Möglich macht dies das Digital-Factory-Tool, ein Sensor- und Schnittstellenkit, mit dem sich alle wichtigen Daten zum Entpulverungsprozess (z.B. Luftfeuchtigkeit, Kammerdruck, Temperatur) überwachen lassen.
Gesteigerter Arbeitsschutz und Pulverrückgewinnung als zentrale Vorteile
Neben der Effizienzsteigerung hat sich Horn vor allem aus Gründen der Arbeitssicherheit für eine Solukon-Anlage entschieden. „Der Einsatz einer Solukon-Anlage bringt Sicherheit (Explosionsschutz), weil wir dadurch auch Metallbauteile aus reaktiven Materialien unter Schutzgasatmosphäre entpulvern können“, sagt Bartkowiak. Aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit setzt das Team um Bartkowiak auf ein Solukon-System: „Das ausgeschleuste Pulver kann nach einer Siebung wiederverwendet werden. Abhängig von Bauteilgröße und vorhandenen Hohlräumen kann es sich hier um eine beachtliche Menge Pulver handeln“, so Michael Schäfer, Konstrukteur und Anlagenbediener in der Additiven Fertigung bei Horn.
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